Selbst­wirk­sam­keit – Wie du dein Leben in die Hand nimmst

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Wie oft hast du schon Situa­tio­nen erlebt, in denen du das Gefühl hat­test, die Dinge nicht beein­flus­sen zu kön­nen? Viel­leicht hast du dir gewünscht, mehr Kon­trolle zu haben, um Her­aus­for­de­run­gen bes­ser bewäl­ti­gen zu kön­nen. Genau an die­sem Punkt setzt das Kon­zept der Selbst­wirk­sam­keit an. Es beschreibt die Über­zeu­gung, dass du durch dein eige­nes Han­deln posi­tive Ver­än­de­run­gen her­bei­füh­ren kannst. In die­sem Arti­kel erfährst du, was Selbst­wirk­sam­keit bedeu­tet, wie sie ent­steht und wie du sie aktiv för­dern kannst, um mehr Kon­trolle und Zufrie­den­heit in dei­nem Leben zu erfahren.

Was ist Selbstwirksamkeit?

Der Begriff Selbst­wirk­sam­keit wurde vom Psy­cho­lo­gen Albert Bandura geprägt und beschreibt das Ver­trauen in die eigene Fähig­keit, Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen und Ziele zu errei­chen. Sie beein­flusst nicht nur, wie du mit schwie­ri­gen Situa­tio­nen umgehst, son­dern auch, ob du bereit bist, dich über­haupt auf diese einzulassen.

Wich­tige Merk­male der Selbstwirksamkeit:

  • Glaube an die eigene Kon­trolle: Men­schen mit hoher Selbst­wirk­sam­keit glau­ben, dass sie die Mög­lich­keit haben, Ein­fluss auf ihre Umge­bung und Ergeb­nisse zu nehmen.
  • Moti­va­tion und Beharr­lich­keit: Selbst­wirk­same Men­schen zei­gen mehr Durch­hal­te­ver­mö­gen, wenn sie auf Hin­der­nisse sto­ßen, weil sie fest davon über­zeugt sind, dass ihre Anstren­gun­gen zu Erfolg füh­ren werden.
  • Rea­lis­ti­sche Selbst­ein­schät­zung: Selbst­wirk­sam­keit bedeu­tet nicht, über­mä­ßig opti­mis­tisch zu sein, son­dern rea­lis­tisch die eige­nen Fähig­kei­ten und Res­sour­cen einzuschätzen.

Im Gegen­satz dazu erle­ben Men­schen mit einer nied­ri­gen Selbst­wirk­sam­keit oft Hilf­lo­sig­keit, nei­gen dazu, Her­aus­for­de­run­gen zu ver­mei­den, und geben schnel­ler auf.

Die psy­cho­lo­gi­schen und neu­ro­bio­lo­gi­schen Grund­la­gen der Selbstwirksamkeit

Selbst­wirk­sam­keit ist mehr als nur ein psy­cho­lo­gi­sches Kon­zept – sie hat auch bio­lo­gi­sche Grund­la­gen. Stu­dien zei­gen, dass das Gehirn plas­tisch ist, das heißt, es passt sich an Erfah­run­gen an. Dies nennt man Neu­ro­plas­ti­zi­tät. Je mehr wir an uns selbst und an unsere Fähig­kei­ten glau­ben, desto akti­ver wer­den die Hirn­areale, die mit Moti­va­tion, Ler­nen und Pro­blem­lö­sung ver­bun­den sind.

Neu­ro­bio­lo­gie der Selbstwirksamkeit:

  • Beloh­nungs­sys­tem: Wenn wir erfolg­reich Her­aus­for­de­run­gen bewäl­ti­gen, wird das Beloh­nungs­sys­tem im Gehirns akti­viert; dies führt dazu, dass wir uns gut füh­len und moti­viert sind, wei­tere Her­aus­for­de­run­gen anzugehen.
  • Stress­be­wäl­ti­gung: Men­schen mit hoher Selbst­wirk­sam­keit pro­du­zie­ren weni­ger Stress­hor­mone wie Cor­ti­sol, da sie sich in belas­ten­den Situa­tio­nen siche­rer und kom­pe­ten­ter fühlen.
  • Resi­li­enz und emo­tio­nale Sta­bi­li­tät: Selbst­wirk­same Men­schen sind emo­tio­nal sta­bi­ler, weil sie den Glau­ben haben, bes­ser mit schwie­ri­gen Situa­tio­nen umge­hen zu kön­nen. Dies führt lang­fris­tig zu einer höhe­ren psy­chi­schen Widerstandskraft.

Fak­to­ren, die Selbst­wirk­sam­keit stärken

Die Ent­wick­lung von Selbst­wirk­sam­keit basiert auf vier wesent­li­chen Quellen:

  1. Eigene Erfah­run­gen (Mas­tery Expe­ri­en­ces): Posi­tive und erfolg­rei­che Erleb­nisse sind der stärkste Fak­tor zur För­de­rung von Selbst­wirk­sam­keit. Jedes Mal, wenn du eine Her­aus­for­de­rung meis­terst, wächst dein Ver­trauen in deine Fähig­kei­ten. Auch klei­nere Erfolge sind ent­schei­dend, da sie zei­gen, dass Fort­schritte mög­lich sind.
  2. Ler­nen durch Vor­bil­der (Model­ling): Wenn wir sehen, dass andere Men­schen – beson­ders jene, die uns ähn­lich sind – erfolg­reich sind, stärkt das unse­ren Glau­ben daran, dass auch wir ähn­li­che Ziele errei­chen können.
  3. Über­zeu­gung durch andere (Social Per­sua­sion): Ermu­ti­gung und posi­ti­ves Feed­back von ver­trau­ens­wür­di­gen Per­so­nen kön­nen unsere Selbst­wirk­sam­keit erheb­lich beein­flus­sen. Coa­ching und Men­to­ring spie­len hier eine zen­trale Rolle, da sie kon­struk­tive Unter­stüt­zung und Ori­en­tie­rung bieten.
  4. Umgang mit emo­tio­na­len und phy­sio­lo­gi­schen Zustän­den: Men­schen inter­pre­tie­ren oft ihre emo­tio­na­len und kör­per­li­chen Zustände als Indi­ka­to­ren für ihre Fähig­keit zur Bewäl­ti­gung von Her­aus­for­de­run­gen. Wenn du bei­spiels­weise vor einem wich­ti­gen Ter­min ner­vös bist, könn­test du dies als Zei­chen von Schwä­che wer­ten. Wenn du jedoch lernst, diese Zustände zu regu­lie­ren, kannst du sie als nor­ma­len Teil von Her­aus­for­de­run­gen akzep­tie­ren und bes­ser damit umgehen.

Selbst­wirk­sam­keit im All­tag und im Coaching

Selbst­wirk­sam­keit zeigt sich in fast allen Berei­chen dei­nes Lebens – von beruf­li­chen Ent­schei­dun­gen über den Umgang mit Stress bis hin zur eige­nen Gesundheit.

Bei­spiele aus dem All­tag:

  • Beruf: Men­schen mit einem star­ken Gefühl der Selbst­wirk­sam­keit sind eher bereit, beruf­li­che Risi­ken ein­zu­ge­hen, sich neuen Pro­jek­ten zuzu­wen­den und ihre Kar­riere aktiv zu gestal­ten. Sie haben eine pro­ak­tive Ein­stel­lung und ver­trauen dar­auf, dass sie Her­aus­for­de­run­gen meis­tern können.
  • Gesund­heit: Wer über­zeugt ist davon, aktiv zur Ver­bes­se­rung sei­ner Gesund­heit bei­tra­gen zu kön­nen, wird eher gesunde Gewohn­hei­ten wie regel­mä­ßige Bewe­gung oder aus­ge­wo­gene Ernäh­rung annehmen.
  • Zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen: Men­schen, die an ihre Fähig­keit glau­ben, posi­tive Ver­än­de­run­gen in Bezie­hun­gen zu bewir­ken, sind offe­ner in der Kom­mu­ni­ka­tion und kon­struk­ti­ver im Umgang mit Konflikten.

Im Coa­ching spielt die Selbst­wirk­sam­keit eine ent­schei­dende Rolle; oft ist sie der Schlüs­sel zur Ver­än­de­rung. Ein Coach unter­stützt dich dabei, deine eige­nen Erfolge wahr­zu­neh­men, neue Per­spek­ti­ven zu ent­wi­ckeln und Wege zu fin­den, dein Ver­trauen in deine Fähig­kei­ten zu stärken.

Fazit: Selbst­wirk­sam­keit als Motor für Veränderung

Selbst­wirk­sam­keit ist der Motor, der deine per­sön­li­che und beruf­li­che Ent­wick­lung antreibt. Sie beein­flusst deine Bereit­schaft, neue Wege ein­zu­schla­gen, Risi­ken ein­zu­ge­hen und durch­zu­hal­ten – auch wenn es her­aus­for­dernd wird. Indem du deine Selbst­wirk­sam­keit stärkst, legst du den Grund­stein für ein erfüll­tes und selbst­be­stimm­tes Leben.

Erin­nere dich: Selbst­wirk­sam­keit ist nicht ange­bo­ren; es han­delt sich um eine Fähig­keit, die du durch eigene Erfah­run­gen sowie Ler­nen und Refle­xion kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckeln kannst. Je mehr du daran glaubst, dass du fähig bist, dein Leben aktiv zu gestal­ten, desto mehr wirst du die Kon­trolle über deine Zukunft übernehmen.

Portrait Marion Wandke

Marion Wandke

Ich bin Resilienz-Coach, psychologische Beraterin und Expertin für Persönlichkeits­entwicklung mit Fokus auf humanistischer Psychologie und Neurowissenschaften.
Wenn du lernen möchtest, in schwierigen Lebens­situationen deine innere Stärke zu finden und gelassener mit Heraus­forderungen umzugehen, bist du hier genau richtig! Statt allgemeiner Tipps gebe ich dir praxisnahe Methoden an die Hand, die im Alltag wirklich funktionieren.

Mehr über mich und meine Arbeit findest du auf meiner „Über-mich“-Seite.