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JA zum Konflikt | JA-Impulse

JA zum Konflikt

 

Für die meis­ten von uns ist ein Kon­flikt etwas eher Unan­ge­neh­mes. Was tun in die­ser Lage?

Heiß und kalt

Sie haben bestimmt schon bei­des erlebt: Hei­ße Kon­flik­te und kalte.

Der hei­ße Kon­flikt ist vol­ler hoch­ko­chen­der Emo­tio­nen und ent­spre­chen­dem Ver­hal­ten: Wut, laut­star­ke Aus­ein­an­der­set­zun­gen bis hin zu Belei­di­gun­gen, Vor­wür­fe und manch­mal Tränen.

Der kal­te Kon­flikt dage­gen wird sei­nem Namen gerecht. Küh­le Zurück­wei­sung bis hin zur kal­ten Ver­ach­tung. Bit­ter­keit, die sich in Sar­kas­mus aus­drückt oder in stra­fen­der Nichtachtung.

Im Kon­flikt­ma­nage­ment weiß man, dass kal­te Kon­flik­te deut­lich schwe­rer zu lösen sind, als hei­ße. War­um? Im kal­ten Kon­flikt haben sich bei­de Par­tei­en hin­ter einer Schutz­mau­er ver­bar­ri­ka­diert, wäh­rend in der hei­ßen Pha­se wenigs­tens noch Kom­mu­ni­ka­ti­on stattfindet.

Die Angst vor einem Konflikt

Die meis­ten Men­schen füh­len sich mit einem Kon­flikt nicht beson­ders wohl. Das kann ganz ver­schie­de­ne Ursa­chen haben:

Wir haben gelernt, dass Streit etwas Nega­ti­ves ist.

Wir sind doch freund­li­che und lie­bens­wür­di­ge Men­schen, da passt eine Aus­ein­an­der­set­zung über­haupt nicht dazu. Was sol­len da ande­re über uns denken!

Wir füh­len uns dem ande­ren unter­le­gen und haben Angst, in einer offe­nen Aus­ein­an­der­set­zung das Gesicht zu ver­lie­ren oder mit unse­rer Mei­nung zu unterliegen.

Wir haben Angst, dass die ande­re Per­son es uns viel­leicht heim­zahlt, wenn wir uns mit ihr auseinandersetzen.

Grün­de, einen Kon­flikt lie­ber zu ver­mei­den, gibt es viele.

Grün­de, war­um es zum Kon­flikt kommt, auch.

Es gibt immer Gründe…

Alle Kon­flikt­par­tei­en beto­nen meis­tens ger­ne, dass es ihnen doch nur um die Sache geht. Um eine gute Lösung. Um die Wahr­heits­fin­dung. Um Gerechtigkeit.

Wenn man dann den Aus­ein­an­der­set­zun­gen genau­er zuhört, geht es jedoch um ganz ande­re Dinge.

Ich will Recht haben und das letz­te Wort behalten.
Der ande­re hat mich ver­letzt, das las­se ich mir nicht gefallen.
Ich will der Stär­ke­re sein und mich behaupten.
Ich will gewin­nen. Immer. Nach­ge­ben geht gar nicht.

Manch­mal sind es auch ein­fach Miss­ver­ständ­nis­se, die zu Kon­flik­ten füh­ren. Vor allem, wenn kei­ne gute Ver­trau­ens­ba­sis herrscht, kann sich schnel­ler Groll oder direkt eine Aus­ein­an­der­set­zung entzünden.

Wo also fängt die Kon­flikt­lö­sung an? Klar, wie immer: Bei mir selbst.

Zuerst sage ich mal JA zur Situa­ti­on. Und ver­su­che, bes­ser zu verstehen.

Worum geht es mir wirklich in diesem akuten oder drohenden Konflikt?

Ist es mir wich­tig, mei­ne Mei­nung durch­zu­set­zen, weil die Fol­gen ansons­ten nega­tiv wären? Dabei ehr­lich zu sich selbst blei­ben: Nur nega­tiv für mich oder auch für andere?

Will ich ein­fach das Gesicht nicht ver­lie­ren, weil eine Nie­der­la­ge mei­nen Selbst­wert ankratzt?

Soll bloß der ande­re nicht gewin­nen, weil ich ihm das abso­lut nicht gönne?

Habe ich Angst, dass ich nicht mehr gemocht wer­de, wenn ich mei­ne Mei­nung ver­tre­te? Dass ande­re Men­schen den Kon­takt abbre­chen, ich aus­ge­schlos­sen werde?

Hat der ande­re mich schon öfters vor den Kopf gesto­ßen, ent­täuscht oder ver­letzt? Will ich hier lau­ter alte Rabatt­mar­ken einlösen?

Wün­sche ich mir etwas zutiefst, habe da ein ech­tes Bedürf­nis wie Respekt oder Aner­ken­nung oder Nähe, traue mich das aber nicht aus­zu­spre­chen und tra­ge es lie­ber auf einem Neben­kriegs­schau­platz aus?

Was immer es auch ist, das da in mir vor­geht, ich darf JA dazu sagen. JA, da ist eine alte Ver­let­zung. JA, ich möch­te so ger­ne mehr Respekt und Wert­schät­zung erfah­ren. JA, das The­ma ist mir enorm wich­tig und ich will mei­ne Lösung verwirklichen.

Konflikt – Was nun?

Und nun? Füh­re ich den Kon­flikt oder gehe ich ihm aus dem Weg?

Egal, wie ich mich ent­schei­de, ich wer­de einen Preis dafür bezah­len. Es wird immer Fol­gen für mich und ande­re haben. Han­deln hat Fol­gen, Nicht-Han­deln genauso.

Wenn ich das Gan­ze nun aus einer neu­tra­len Per­spek­ti­ve anschaue, wie hoch sind die Preis­schil­der? Und bit­te nicht nur die kurz­fris­ti­gen! Auch mit­tel- und lang­fris­tig hat mei­ne Han­deln Aus­wir­kun­gen. Hier kön­nen sich vie­le klei­ne Stein­chen zu einem gro­ßen Berg anhäufen.

Aus die­ser inne­ren Klar­heit her­aus kann ich nun viel bes­ser ent­schei­den, wie ich mit der Situa­ti­on umge­hen will.

Las­se ich es ein­fach auf sich beruhen?
Suche ich aus mei­nen wah­ren Gefüh­len und Moti­ven her­aus offen das Gespräch?
Posi­tio­nie­re ich mich deut­lich und ris­kie­re, dass der Kon­flikt rich­tig stür­misch wird?

Alles in Ord­nung, wenn ich weiß, was ich da tue und mir über das Preis­schild für mich und für ande­re klar bin.

Übri­gens: Gute Kom­mu­ni­ka­ti­on ist essen­zi­ell für einen kon­struk­ti­ven Umgang mit Kon­flik­ten. Ich emp­feh­le Ihnen dazu mei­nen Arti­kel » Sag es rich­tig! Die 4 Schlüs­sel der erfolg­rei­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on«.

 

 

Marion Wandke
online@marion-wandke.de

"Ich bin mit Leib und Seele Entwicklungsbegleiterin von Menschen und Organisationen. Nur an der Oberfläche zu arbeiten ist nicht mein Ding, sondern ich wollte schon immer den tieferen Kern der Dinge verstehen. Analytische Herangehensweise mit Herz und Humor - so kann ich meine Arbeitsweise am besten beschreiben." Dipl.-Wirtschaftsinformatikerin (FH), langjährige Führungskraft und Managerin für Organisationsentwicklung und Projektmanagement, Business-Trainerin und Beraterin für Strategische Organisationsentwicklung und Changemanagement sowie zugelassene Heilpraktikerin für Psychotherapie.



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