Wie viel Kon­trolle hast du wirk­lich über dein Leben? Fühlst du dich eher als Steu­er­mann oder als Pas­sa­gier auf dei­ner Lebens­reise? Deine Ant­wort auf diese Frage beein­flusst nicht nur deine Lebens­zu­frie­den­heit, son­dern auch, wie erfolg­reich und resi­li­ent du bist.

Selbstwirksamkeit: Der Schlüssel zur inneren Stärke

Selbst­wirk­sam­keit beschreibt das Ver­trauen in die eigene Fähig­keit, Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern und Ziele zu errei­chen. Die­ses Ver­trauen in die eigene Kom­pe­tenz formt den Glau­ben, dass du in der Lage bist, die Dinge zu beein­flus­sen, die in dei­nem Leben geschehen.

Wer eine hohe Selbst­wirk­sam­keit besitzt, glaubt fest daran:

  • Dass er das Steuer sei­nes Lebens in der Hand hält.
  • Dass seine Fähig­kei­ten aus­rei­chen oder er bereit ist, not­wen­di­ges Wis­sen und Fähig­kei­ten jeder­zeit zu erlernen.
  • Dass er Hin­der­nisse über­win­den kann, egal wie schwie­rig sie scheinen.

Stu­dien zei­gen, dass Men­schen mit einer star­ken Über­zeu­gung ihrer Selbst­wirk­sam­keit muti­ger an neue Her­aus­for­de­run­gen her­an­ge­hen, mehr Aus­dauer zei­gen und ihre Ziele kon­se­quen­ter ver­fol­gen. Diese Men­schen sind oft erfolg­rei­cher, sowohl beruf­lich als auch per­sön­lich, und genie­ßen ein höhe­res Maß an Zufrie­den­heit und Gesundheit.

Wie du deine Selbstwirksamkeit stärken kannst

Doch wie kannst du deine Selbst­wirk­sam­keit gezielt ent­wi­ckeln? Eine wich­tige Vor­aus­set­zung dafür ist das Bewusst­sein dar­über, wo du glaubst, Ein­fluss zu haben und wo du dich eher fremd­ge­steu­ert fühlst. Genau hier setzt die Methode des Wir­kungs­krei­ses“ an.

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Die Methode Wirkungskreis“: Eine Reflexion deines Einflusses

Der Wir­kungs­kreis ist eine ein­fa­che, aber tief­ge­hende Methode, um deine inne­ren Über­zeu­gun­gen dar­über, was du beein­flus­sen kannst und was nicht, zu reflek­tie­ren. Die Methode hilft dir, kla­rer zu erken­nen, in wel­chen Berei­chen du tat­säch­lich die Kon­trolle hast und wo du die Ver­ant­wor­tung viel­leicht unbe­wusst abgibst.

Schritt für Schritt: Deinen Wirkungskreis zeichnen

  1. Nimm ein gro­ßes Blatt Papier und zeichne einen Kreis. Die­ser Kreis sym­bo­li­siert dei­nen Einflussbereich.
  2. In grün: Notiere inner­halb des Krei­ses all jene Lebens­aspekte, bei denen du davon über­zeugt bist, nahezu voll­stän­dige Kon­trolle zu haben. Das kön­nen Berei­che wie per­sön­li­che Gewohn­hei­ten, Pro­jekte oder zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen sein, in denen du dich sicher fühlst, Ein­fluss zu nehmen.
  3. In blau: Schreibe die Aspekte auf, bei denen du einen gewis­sen Ein­fluss spürst, aber abhän­gig von äuße­ren Bedin­gun­gen oder ande­ren Men­schen bist. Viel­leicht betrifft das deine Arbeits­si­tua­tion oder fami­liäre Ver­pflich­tun­gen, bei denen du sowohl Ein­fluss als auch Ein­schrän­kun­gen siehst.
  4. In rot: Außer­halb des Krei­ses steht alles, wor­auf du kei­nen Ein­fluss hast. Dies könn­ten The­men wie glo­bale Kri­sen, Natur­er­eig­nisse oder der Tod sein – Dinge, die außer­halb dei­ner Macht stehen.

Tiefere Reflexion: Wie viel Kontrolle hast du wirklich?

Jetzt wird es inter­es­sant: Frage dich selbst, ob blau“ wirk­lich exis­tiert. Wo könn­test du tat­säch­lich mehr Ein­fluss neh­men, als du glaubst? Könnte es sein, dass auch die blauen“ Berei­che eigent­lich grün sind, wenn du bereit wärst, den Preis dafür zu zahlen?

Bei­spiel: Stell dir vor, du emp­fin­dest den Chef“ oder die Kol­le­gen“ als etwas, das außer­halb dei­ner Kon­trolle liegt (rot). Andere könn­ten argu­men­tie­ren, dass du durch deine Kom­mu­ni­ka­tion und dein Ver­hal­ten die Dyna­mik beein­flus­sen kannst (blau). Oder gehst du noch wei­ter und sagst: Wenn mir die Situa­tion nicht gut­tut, habe ich die Macht, den Arbeits­platz zu wech­seln“ (grün). Natür­lich könnte das Wider­spruch aus­lö­sen: Ich kann nicht ein­fach kün­di­gen, ich brau­che das Ein­kom­men.“ Aber auch das ist eine Über­zeu­gung, die sich hin­ter­fra­gen lässt: Gibt es wirk­lich keine andere Möglichkeit?

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Eine neue Perspektive auf rot“: Was liegt wirklich außerhalb deines Einflusses?

In Semi­na­ren und Coa­chings zeigt sich oft, dass Men­schen ihren Ein­fluss unter­schät­zen. Bei der Betrach­tung des roten Bereichs“ kom­men Grup­pen häu­fig zu dem Schluss, dass es nur sehr wenige Dinge gibt, die wirk­lich außer­halb unse­rer Kon­trolle lie­gen – der Tod und das Wet­ter sind oft die ein­zi­gen übrig­ge­blie­be­nen Bei­spiele. Doch sogar hier lässt sich hin­ter­fra­gen: Haben wir nicht zumin­dest einen klei­nen Ein­fluss auf das Klima durch unser Ver­hal­ten und unsere Entscheidungen?

Fazit: Den eigenen Wirkungskreis erweitern

Die Methode des Wir­kungs­krei­ses hilft dir, bewuss­ter mit dei­nen Über­zeu­gun­gen über Ein­fluss und Kon­trolle umzu­ge­hen. Sie lädt dich ein, genauer hin­zu­se­hen, wo du mehr Hand­lungs­spiel­raum hast, als du viel­leicht denkst, und wo du Ver­ant­wor­tung über­neh­men kannst.

Nimm dir Zeit, dei­nen eige­nen Wir­kungs­kreis zu erfor­schen. Sei dabei ehr­lich und kri­tisch mit dir selbst. Du wirst über­rascht sein, wie viele Lebens­be­rei­che eigent­lich in dei­ner Hand lie­gen, wenn du bereit bist, genauer hin­zu­se­hen und deine eige­nen Gren­zen zu hinterfragen.

Das Steuer dei­nes Lebens liegt viel häu­fi­ger in dei­nen Hän­den, als es auf den ers­ten Blick scheint. Bereit, das Ruder zu übernehmen?