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10 Anzei­chen, dass du dich zu stark für andere ver­ant­wort­lich fühlst

Emo­tio­nale Über­ver­ant­wor­tung bedeu­tet, dass du dich stär­ker für das Wohl ande­rer ver­ant­wort­lich fühlst als für dein eige­nes. Das führt zu inne­rer Anspan­nung, Erschöp­fung und belas­ten­den Bezie­hungs­mus­tern.

Hier sind 10 klare Anzei­chen, an denen du erken­nen kannst, ob du emo­tio­nal über­ver­ant­wort­lich bist und wie du gezielt etwas ver­än­dern kannst:

#1 – Du fühlst dich für die Gefühle ande­rer verantwortlich

Du spürst intui­tiv, wenn sich andere unwohl füh­len oder belas­tet sind, und über­nimmst auto­ma­tisch Ver­ant­wor­tung dafür, ihre Stim­mung zu verbessern.

Dabei ver­suchst du, Kon­flikte aktiv zu ver­mei­den, hörst dir gedul­dig Sor­gen und Pro­bleme an, obwohl du inner­lich bereits erschöpft bist, oder du setzt dich selbst unter Druck, fröh­lich und unter­halt­sam zu sein, um nega­tive Emo­tio­nen bei ande­ren aufzuhellen.

Diese stän­dige emo­tio­nale Ver­füg­bar­keit belas­tet dich lang­fris­tig stark.

#2 – Du emp­fin­dest Unwohl­sein, wenn andere sich schlecht fühlen

Die schlechte Laune oder Trau­rig­keit einer ande­ren Per­son löst bei dir unmit­tel­bar Unbe­ha­gen, Stress oder sogar Schuld­ge­fühle aus.

Du fühlst dich inner­lich gedrängt, aktiv zu hel­fen oder emo­tio­na­len Trost zu spen­den, selbst wenn du gerade keine Kraft oder Res­sour­cen dafür hast.

Diese emo­tio­na­len Schwan­kun­gen ande­rer beein­flus­sen deine eigene Stim­mung über­mä­ßig stark.

#3 – Du stellst die Bedürf­nisse ande­rer häu­fig über deine eigenen

Wenn dich jemand um Hilfe bit­tet oder Erwar­tun­gen an dich hat, reagierst du fast auto­ma­tisch mit einem Ja“, selbst wenn du bereits völ­lig aus­ge­las­tet bist.

Du igno­rierst oder ver­nach­läs­sigst deine eige­nen Bedürf­nisse nach Erho­lung, Frei­zeit oder emo­tio­na­lem Rück­zug, da du dich ver­pflich­tet fühlst, stets für andere ver­füg­bar zu sein.

#4 – Du über­nimmst Ver­ant­wor­tung für Pro­bleme, die nicht deine eige­nen sind

Selbst wenn Pro­bleme ande­rer nichts unmit­tel­bar mit dir zu tun haben, fühlst du dich trotz­dem zustän­dig, Lösun­gen dafür zu fin­den oder dich einzubringen.

Du inves­tierst deine Zeit, Kraft und emo­tio­nale Ener­gie, um Pro­bleme ande­rer zu lösen, die diese eigent­lich selbst bewäl­ti­gen könn­ten und sollten.

#5 – Du hast große Schwie­rig­kei­ten, Nein“ zu sagen

Dir fällt es schwer, klare Gren­zen zu set­zen und deine per­sön­li­chen Bedürf­nisse offen zu äußern. Du ver­mei­dest es, Nein“ zu sagen, weil du befürch­test, andere dadurch zu ent­täu­schen, abge­lehnt oder kri­ti­siert zu werden.

Die­ses Mus­ter führt dazu, dass du dich zuneh­mend emo­tio­nal erschöpft und fremd­be­stimmt fühlst.

#6 – Du machst dir stän­dig Sor­gen, was andere von dir denken

Dein Ver­hal­ten und deine Ent­schei­dun­gen sind stark davon beein­flusst, wie du glaubst, dass andere Men­schen dar­auf reagie­ren könnten.

Du fühlst dich häu­fig schul­dig oder hast Angst, Erwar­tun­gen nicht erfül­len zu können.

Dadurch ver­biegst du dich oft emo­tio­nal und ver­hältst dich nicht authen­tisch, was lang­fris­tig sehr anstren­gend ist.

#7 – Du nimmst nega­tive Reak­tio­nen ande­rer persönlich

Nega­tive Äuße­run­gen, Stim­mun­gen oder Kri­tik ande­rer Per­so­nen bezie­hen sich in dei­nem Emp­fin­den häu­fig auf dich selbst.

Du fühlst dich unmit­tel­bar ver­ant­wort­lich, suchst Feh­ler bei dir oder fragst dich, was du hät­test bes­ser machen kön­nen, um diese Reak­tion zu vermeiden.

Du trägst emo­tio­nal die Last der nega­ti­ven Gefühle anderer.

#8 – Du fühlst dich oft erschöpft und überfordert

Deine emo­tio­nale und men­tale Ener­gie ist regel­mä­ßig auf­ge­braucht, da du per­ma­nent emo­tio­nal prä­sent bist, um für andere zu sor­gen, Kon­flikte abzu­wen­den oder posi­tive Stim­mung zu erzeugen.

Du fühlst dich inner­lich häu­fig aus­ge­laugt, müde und erschöpft, kommst aber den­noch nicht dazu, aus­rei­chend auf dich selbst zu ach­ten und Kraft zu tanken.

#9 – Du suchst Aner­ken­nung durch dein Enga­ge­ment für andere

Dein Gefühl von Selbst­wert und Aner­ken­nung ist stark an dein Enga­ge­ment und deine Hilfs­be­reit­schaft gegen­über ande­ren gekoppelt. 

Du hoffst, durch deine Für­sorge und emo­tio­nale Ver­füg­bar­keit Liebe, Wert­schät­zung und Bestä­ti­gung von außen zu bekommen. 

Dadurch ent­steht lang­fris­tig eine emo­tio­nale Abhän­gig­keit und ein Ungleich­ge­wicht in dei­nen Beziehungen.

#10 – Du planst und denkst für andere mit

Neben dei­nen eige­nen Auf­ga­ben küm­merst du dich auch noch aktiv um die Ter­mine, Auf­ga­ben und Ver­pflich­tun­gen anderer.

Du denkst vor­aus, erin­nerst andere an Dinge, die sie erle­di­gen müs­sen, und über­nimmst auto­ma­tisch orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben, um sicher­zu­stel­len, dass alles glattläuft.

Dadurch wächst dein Men­tal Load und du hast kaum noch Kapa­zi­tä­ten für deine eige­nen Prio­ri­tä­ten und Bedürfnisse.

Dein nächs­ter Schritt – Gesunde Gren­zen set­zen lernen

Wenn du dich in meh­re­ren die­ser Anzei­chen wie­der­erkennst, ist der erste wich­tige Schritt bereits getan: Du hast erkannt, dass emo­tio­nale Über­ver­ant­wor­tung aktu­ell ein Thema für dich ist. Der nächste Schritt besteht darin, gesunde Gren­zen zu set­zen und die Ver­ant­wor­tung bewusst bei ande­ren zu lassen.

Eine Frau steht mit Kaffeetasse entspannt auf dem Balkon - als Symbol für "Emotionale Überverantwortung lösen"

Wirk­same Wege, wie du aus dem emo­tio­na­len Men­tal Load aussteigst

Wenn du merkst, dass du noch tie­fer in das Thema ein­stei­gen möch­test, fin­dest du hier prak­ti­sche Übun­gen und hilf­rei­che Impulse, um dein emo­tio­na­les Gleich­ge­wicht lang­fris­tig zu stärken.

👉Emo­tio­nale Über­ver­ant­wor­tung lösen – 5 kon­krete Schritte, um deine Selbst­re­gu­la­tion zu stärken

Portrait Marion Wandke

Marion Wandke

Seit über 15 Jahren beschäftige ich mich mit der Frage, wie Menschen in komplexen Lebensphasen innerlich klar und handlungsfähig bleiben können. Mich interessieren besonders die Wechselwirkungen zwischen Denken, Fühlen und Körperwahrnehmung – dort, wo Selbstregulation gefordert ist.

Ich arbeite heute als Resilienz-Coachin mit Fokus auf humanistischer Psychologie und Psychotherapie, Neurowissenschaften und Embodiment. Mein Schwerpunkt liegt auf Selbstführung und Selbstregulation als Schlüsselkompetenz. Ich bin überzeugt, dass echte innere Stärke aus Klarheit, Werteorientierung und Selbstführung entsteht.

Mehr über mich und meine Arbeit findest du auf meiner „Über-mich“-Seite.