Den Inne­ren Kri­ti­ker verstehen

Der innere Kri­ti­ker ist ein inne­rer Anteil, der dich stän­dig bewer­tet und kri­ti­siert. Er zeigt sich häu­fig durch Selbst­zwei­fel, inne­ren Druck und nega­tive Gedan­ken wie Ich bin nicht gut genug“. Ursprüng­lich erfüllt er die Funk­tion, dich vor Feh­lern oder Ableh­nung zu schüt­zen. In der Pra­xis führt er jedoch oft zu emo­tio­na­lem Stress und blo­ckiert dein Selbstwertgefühl.

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Wie ent­steht der innere Kritiker?

Der innere Kri­ti­ker ent­steht meist schon früh in der Kind­heit. Häu­fige Kri­tik, Ableh­nung oder uner­füllte Erwar­tun­gen wich­ti­ger Bezugs­per­so­nen prä­gen nega­tive Über­zeu­gun­gen wie Ich darf keine Feh­ler machen“ oder Ich muss per­fekt sein, um geliebt zu wer­den“. Diese Glau­bens­sätze ver­fes­ti­gen sich und beein­flus­sen dein spä­te­res Selbst­bild nachhaltig.

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Psy­cho­lo­gi­sche Auswirkungen

Ein stark aus­ge­präg­ter inne­rer Kri­ti­ker beein­flusst dein emo­tio­na­les Wohl­be­fin­den deutlich:

  • Er erzeugt Stress, Selbst­zwei­fel und per­ma­nente Unzufriedenheit.
  • Er führt lang­fris­tig zu emo­tio­na­ler Erschöp­fung, weil du stän­dig ver­suchst, sei­nen hohen Anfor­de­run­gen gerecht zu werden.
  • Er blo­ckiert dein Selbst­wert­ge­fühl, indem er dir das Gefühl gibt, nicht gut genug zu sein.
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Neu­ro­bio­lo­gi­sche Perspektive

Ein akti­ver inne­rer Kri­ti­ker ver­stärkt bestehende neu­ro­nale Mus­ter, die Angst, Stress und Selbst­zwei­fel aus­lö­sen. Diese neu­ro­na­len Ver­bin­dun­gen – soge­nannte innere Auto­bah­nen – wer­den durch häu­fige Akti­vie­rung zuneh­mend stär­ker. Dadurch ver­bleibt dein Ner­ven­sys­tem in dau­er­haf­ter Anspan­nung, und es fällt dir schwe­rer, neue und kon­struk­ti­vere Ver­hal­tens­wei­sen aufzubauen.

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Den Inne­ren Kri­ti­ker kon­struk­tiv verändern

Du kannst dei­nen inne­ren Kri­ti­ker nicht ein­fach abschal­ten, aber du kannst ihn kon­struk­tiv ver­än­dern und neu ausrichten:

  • Bewuss­tes Wahr­neh­men: Lerne, dei­nen inne­ren Kri­ti­ker früh­zei­tig zu erken­nen und bewusst Abstand zu ihm zu gewinnen.
  • Dia­log­ar­beit: Ver­stehe seine ursprüng­li­chen posi­ti­ven Absich­ten (z. B. Schutz oder Sicher­heit) und baue einen kon­struk­ti­ven inne­ren Dia­log auf.
  • Neu aus­rich­ten: Gib dei­nem inne­ren Kri­ti­ker eine neue, unter­stüt­zende Auf­gabe, sodass er dir lang­fris­tig hilft statt schadet.

Durch diese bewusste Arbeit kannst du dei­nen inne­ren Kri­ti­ker lang­fris­tig in einen unter­stüt­zen­den inne­ren Beglei­ter ver­wan­deln und dadurch inner­lich freier und zufrie­de­ner werden.

👉 Wei­ter­le­sen: Der innere Kri­ti­ker – wie du bes­ser mit die­ser inne­ren Stimme umge­hen kannst

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