RES-006

Wie du in unsi­che­ren Zei­ten innere Sta­bi­li­tät auf­baust
 

Es sind unru­hige Zei­ten. Und für man­chen von uns viel­leicht auch beun­ru­hi­gende Zei­ten. Die geo­po­li­ti­schen Kräf­te­ver­hält­nisse ver­schie­ben sich, in vie­len Gesell­schaf­ten neh­men Span­nun­gen und Pola­ri­sie­run­gen zu und für den Kli­ma­wan­del fehlt län­der­über­grei­fend ent­schie­de­nes Han­deln. Wirt­schaft, Kriege, innere Sicher­heit, Migra­tion, KI, Alters­ar­mut, Man­gel an bezahl­ba­rem Wohn­raum – diese Liste könnte ich noch belie­big verlängern.

Viele Men­schen kämp­fen mit Zukunfts­ängs­ten und fra­gen sich: Wie kann ich Unsi­cher­heit aus­hal­ten ler­nen?

Und das ver­stehe ich gut – denn auf all diese Fra­gen gibt es ein­fa­che Antworten.

Mir per­sön­lich geht es oft so, dass ich die Hin­ter­gründe bes­ser ver­ste­hen möchte. Poli­ti­ker oder Par­tei A nennt Lösun­gen, B wie­derum ganz andere. Ich gehe also hin und recher­chiere, um eine fun­dierte eigene Mei­nung zu bil­den. Und habe dann das Gefühl, ich werde umso ver­wirr­ter je mehr Detail­in­for­ma­tio­nen ich habe.

  • Icon Marion Wandke

    Hast du das Gefühl, dass sich etwas ver­än­dern soll?

    Man­che Dinge funk­tio­nie­ren nicht mehr so, wie sie sol­len – und es ist an der Zeit, genauer hin­zu­se­hen. In mei­nem fokus­sier­ten 1:1-Beratungsgespräch (90 Minu­ten) klä­ren wir, woran es liegt und wel­che Ver­än­de­run­gen für dich sinn­voll und mach­bar sind.

    mehr erfah­ren

Kommt dir das irgend­wie bekannt vor? Ich habe nun lei­der nicht die wahre Wun­der­for­mel dazu, und die gibt es ganz sicher auch nicht.

In die­sem Arti­kel möchte ich dar­über schrei­ben, wie wir inmit­ten all die­ser Unsi­cher­hei­ten einen kla­ren Kopf behal­ten – und wie wir men­tale und emo­tio­nale Sta­bi­li­tät ent­wi­ckeln können.

Warum fällt es uns so schwer, mit Unsi­cher­heit umzugehen?

Unsi­cher­heit ist keine Erfin­dung unse­rer Zeit. Aber irgend­wie fühlt sie sich heut­zu­tage anders an. Frü­her war das eher ein kur­zer Schock, eine Krise, die wie­der vor­bei­ging. Jetzt ist es eher so ein stän­di­ges Hin­ter­grund­ge­räusch. Aber warum stresst uns das eigent­lich so?

Unser Gehirn will Kontrolle

Neu­ro­bio­lo­gisch betrach­tet ist unser Gehirn nicht für unvor­her­seh­bare, kom­plexe Situa­tio­nen gemacht. Es arbei­tet mit Mus­tern, mit Wie­der­ho­lun­gen, mit Ver­läss­lich­keit. Sobald es keine kla­ren Vor­her­sa­gen mehr tref­fen kann, wird unser lim­bi­sches Sys­tem aktiv: Unser Alarm­mo­dus springt an.

Die Folge? Wir erle­ben Stress. Wir suchen ver­zwei­felt nach Gewiss­hei­ten. Und wenn wir sie nicht fin­den, grei­fen wir oft zu ein­fa­chen Ant­wor­ten – auch wenn diese nicht unbe­dingt rich­tig sind. Unser Gehirn liebt klare Lösun­gen, selbst wenn sie auf fal­schen Annah­men basieren.

Psy­cho­lo­gi­sche Reak­ti­ons­mus­ter auf Unsicherheit

Je nach Per­sön­lich­keit, Erfah­rung und Prä­gung reagie­ren Men­schen unter­schied­lich auf Unsicherheit:

Infografik: Psychologische Reaktionsmuster auf Unsicherheit
  • Flucht in Aktio­nis­mus: Du ver­suchst, durch per­ma­nen­tes Han­deln Kon­trolle zurück­zu­ge­win­nen – immer beschäf­tigt, immer in Bewe­gung, um das Gefühl der Ohn­macht zu vermeiden.
  • Erstar­rung: Du lässt dich von Nach­rich­ten über­flu­ten, liest eine Schlag­zeile nach der ande­ren – aber anstatt kla­rer zu sehen, fühlst du dich zuneh­mend gelähmt.
  • Ver­drän­gung: Du blen­dest die Unsi­cher­heit aus und hoffst, dass sich die Dinge von selbst klä­ren. Bis sie sich nicht mehr igno­rie­ren las­sen – und die Rea­li­tät dich einholt.
  • Fixie­rung auf Auto­ri­tä­ten: Du suchst nach einer kla­ren Ant­wort, einer ver­läss­li­chen Ori­en­tie­rung. Viel­leicht ver­lässt du dich auf poli­ti­sche Stim­men, Exper­ten oder Ideo­lo­gien, weil sie das Gefühl ver­mit­teln, dass jemand den Über­blick behält.

Doch lang­fris­tig hel­fen uns diese Stra­te­gien nicht wei­ter. Sie ver­stär­ken das Gefühl der Hilf­lo­sig­keit. Die eigent­li­che Lösung liegt darin, unsere Fähig­keit zu trai­nie­ren, mit Unsi­cher­heit zu leben – ohne daran zu verzweifeln.

Innere Sta­bi­li­tät auf­bauen: Bewährte Stra­te­gien gegen Zukunftsängste

Unsi­cher­heit kann belas­tend sein – oder eine Chance, eigene Stär­ken wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Ent­schei­dend ist, wie wir mit ihr umgehen.

Wenn du gerade mit aku­ten Sor­gen kämpfst: 

Sta­bi­li­sie­rung & Sicher­heit zurückgewinnen

Unsi­cher­heit als Wachs­tums­chance betrach­ten” – das klingt viel­leicht gut, aber wie soll das gehen? Vor allem dann nicht, wenn sie gerade den eige­nen All­tag mas­siv betrifft und wir uns schon stark ver­un­si­chert fühlen.

Schritt 1

Kör­per­lich & men­tal stabilisieren

Bevor du an Stra­te­gien denkst, um dein Leben zu sor­tie­ren, brauchst du eine ruhige innere Basis. Dafür helfen:

Regel­mä­ßige Bewe­gung: Bewe­gung regu­liert das Stress­sys­tem. Selbst ein Spa­zier­gang hilft, Cor­ti­sol zu senken.

Atmung & Ner­ven­sys­tem: Beru­hi­gende Atem­tech­ni­ken wie die 4-7-8-Methode akti­vie­ren das para­sym­pa­thi­sche Nervensystem.

Schlaf & Rou­ti­nen: Ein sta­bi­ler Tages­rhyth­mus gibt dem Gehirn Halt, auch wenn das Außen unsi­cher ist.

Schritt 2

Den eige­nen Ein­fluss­be­reich klären

Gerade wenn viel Unsi­cher­heit im Außen herrscht, ist es essen­zi­ell, den Fokus zu ver­schie­ben: Was liegt in dei­ner Kon­trolle? Was kannst du aktiv beeinflussen?

Die Methode Wir­kungs­kreis“: Eine Refle­xion dei­nes Einflusses

Der Wir­kungs­kreis ist eine ein­fa­che, aber tief­ge­hende Methode, um deine inne­ren Über­zeu­gun­gen dar­über, was du beein­flus­sen kannst und was nicht, zu reflek­tie­ren. Die Methode hilft dir, kla­rer zu erken­nen, in wel­chen Berei­chen du tat­säch­lich die Kon­trolle hast und wo du die Ver­ant­wor­tung viel­leicht unbe­wusst abgibst.

🔗 Hier kannst du in mei­nem Blog­ar­ti­kel genau nach­le­sen, wie der Wir­kungs­kreis funktioniert.

Schritt 3

Umgang mit Informationsflut

Eine ein­fa­che Methode, um innere Sta­bi­li­tät auf­zu­bauen, ist die bewusste Steue­rung der eige­nen Infor­ma­ti­ons­auf­nahme. Zu viel Infor­ma­tion führt nicht immer zu mehr Klar­heit. Eine bewusste Medi­en­hy­giene hilft:

Begrenze Nach­rich­ten­kon­sum auf bestimmte Zeiten.

Hin­ter­frage, ob eine Infor­ma­tion wirk­lich hand­lungs­re­le­vant für dich ist.

Ver­meide das sog. Doom­scrol­ling – stän­di­ges Kon­su­mie­ren nega­ti­ver Nach­rich­ten ver­stärkt Stress.

Wenn du reflek­tie­ren willst:

Den Umgang mit Unsi­cher­heit als Zukunfts­kom­pe­tenz verstehen

Für alle, die sich nicht akut über­for­dert füh­len, son­dern sich mit dem Thema reflek­tiert aus­ein­an­der­set­zen wol­len, ist die nächste Frage: Wie kön­nen wir ler­nen, Unsi­cher­heit nicht als Bedro­hung, son­dern als Zukunfts­kom­pe­tenz zu betrachten?

Ambi­gui­täts­to­le­ranz trai­nie­ren – Warum es deine wich­tigste Zukunfts­kom­pe­tenz ist

Unser Gehirn ist nicht dar­auf aus­ge­legt, mit Unsi­cher­heit umzu­ge­hen – doch Ambi­gui­täts­to­le­ranz trai­nie­ren hilft dabei, inner­lich sta­bil zu bleiben.

Ambi­gui­täts­to­le­ranz bedeu­tet, dass du Wider­sprü­che und Unsi­cher­hei­ten aus­hal­ten kannst, ohne dich davon über­wäl­tigt zu füh­len. Es ist die Fähig­keit, nicht sofort eine ein­deu­tige Ant­wort oder Lösung zu brau­chen, son­dern ver­schie­dene neben­ein­an­der ste­hen zu las­sen. Men­schen mit hoher Ambi­gui­täts­to­le­ranz blei­ben gelas­se­ner, wenn Dinge unklar sind – sie kön­nen mit offe­nen Fra­gen umge­hen, ohne in Stress oder Über­re­ak­tio­nen zu verfallen.

👉 Neu­ro­im­puls: Warum fällt es unse­rem Gehirn so schwer, Ambi­gui­tät auszuhalten?

Unser Gehirn ist dar­auf aus­ge­legt, Mus­ter zu erken­nen und vor­her­zu­sa­gen. Das bedeu­tet: Je kla­rer eine Situa­tion ist, desto siche­rer fühlt es sich. Sobald jedoch Unsi­cher­heit oder Wider­sprüch­lich­keit ins Spiel kommt, gerät unser Gehirn in einen inne­ren Kon­flikt. Der prä­fron­tale Kor­tex (zustän­dig für ratio­na­les Den­ken) kämpft gegen das lim­bi­sche Sys­tem, das auf schnelle, emo­tio­nale Reak­tio­nen setzt.

Die Folge: Wir erle­ben Stress, suchen nach kla­ren und Ant­wor­ten grei­fen oft auf ein­fa­che Erklä­run­gen zurück – selbst wenn diese nicht unbe­dingt rich­tig sind.

Doch genau hier setzt Ambi­gui­täts­to­le­ranz an: Sie hilft uns, die­sen inne­ren Kon­flikt bewusst aus­zu­hal­ten, anstatt vor­schnelle Schlüsse zu ziehen.

Diese Fähig­keit lässt sich trainieren:

  • Bewusst Per­spek­tiv­wech­sel üben: Ver­su­che ein­mal, ver­schie­dene Blick­win­kel auf ein Thema zuzu­las­sen, auch wenn sie sich wider­spre­chen. Das hilft, die Welt nicht nur in Schwarz und Weiß zu sehen.
  • Ambi­gui­tät als Nor­ma­li­tät akzep­tie­ren: Nicht jede Frage hat eine ein­fa­che, ein­deu­tige Lösung. Statt­des­sen kannst du ler­nen, in Unsi­cher­heit beweg­lich zu blei­ben, anstatt nach schnel­len Ant­wor­ten zu suchen.
  • Werte als Anker nut­zen: Wenn du deine eige­nen Werte klar defi­nierst, kannst du dich daran ori­en­tie­ren – unab­hän­gig davon, wie sich äußere Umstände ver­än­dern. So bleibst du inner­lich sta­bil, auch wenn das Äußere unsi­cher ist.

👉 Ambi­gui­täts­to­le­ranz ist eine Schlüs­sel­kom­pe­tenz für eine kom­plexe, sich stän­dig ver­än­dernde Welt. Je bes­ser du lernst, mit Unklar­hei­ten umzu­ge­hen, desto mehr innere Sta­bi­li­tät kannst du entwickeln.

Doch diese Unsi­cher­hei­ten betref­fen nicht nur uns als Ein­zel­per­so­nen, son­dern auch Orga­ni­sa­tio­nen, Unter­neh­men und ganze Gesell­schaf­ten. Wie kön­nen wir auf kol­lek­ti­ver Ebene mit Unsi­cher­heit umge­hen? Wel­che Prin­zi­pien hel­fen nicht nur uns per­sön­lich, son­dern auch Teams und Struk­tu­ren, wider­stands­fä­hig zu bleiben?

➡ In mei­nem Arti­kel über resi­li­ente Orga­ni­sa­tio­nen gehe ich dar­auf ein, wie sich Resi­li­enz vom Indi­vi­duum auf grö­ßere Sys­teme über­trägt – und warum Modelle wie VUCA und BANI uns hel­fen, die Her­aus­for­de­run­gen von heute bes­ser zu ver­ste­hen. 🔗 Hier kannst du mehr dar­über lesen.

Kogni­tive Fle­xi­bi­li­tät stärken

Je fle­xi­bler unser Den­ken ist, desto bes­ser kön­nen wir mit Unsi­cher­heit umge­hen. Kogni­tive Fle­xi­bi­li­tät bedeu­tet, dass du in der Lage bist, dich an neue Infor­ma­tio­nen anzu­pas­sen, ver­schie­dene Per­spek­ti­ven ein­zu­neh­men und auf ver­än­derte Situa­tio­nen nicht mit Erstar­rung oder star­ren Mus­tern zu reagie­ren. Diese Fähig­keit ist ent­schei­dend, um in einer kom­ple­xen Welt hand­lungs­fä­hig zu blei­ben – ins­be­son­dere dann, wenn es keine ein­fa­chen oder sofor­ti­gen Ant­wor­ten gibt.

👉 Neu­ro­im­puls: Warum fällt es unse­rem Gehirn schwer, fle­xi­bel zu bleiben?

Unser Gehirn liebt Ver­läss­lich­keit. Es arbei­tet mit men­ta­len Model­len und Mus­tern, um die Welt zu ver­ste­hen und schnelle Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Sobald sich Rah­men­be­din­gun­gen ver­än­dern oder Unsi­cher­hei­ten auf­tre­ten, gerät unser lim­bi­sches Sys­tem in Alarm­be­reit­schaft. Der prä­fron­tale Kor­tex – unser Zen­trum für Pla­nung und logi­sches Den­ken – hat dann die Auf­gabe, neue Infor­ma­tio­nen zu inte­grie­ren. Doch das kos­tet Ener­gie. Des­halb neigt unser Gehirn dazu, alte Denk­mus­ter fest­zu­hal­ten, selbst wenn diese nicht hilf­rei­cher sind.

Die gute Nach­richt: Kogni­tive Fle­xi­bi­li­tät ist trai­nier­bar. Du kannst dein Gehirn darin schu­len, bes­ser mit Ver­än­de­run­gen umzu­ge­hen und Unsi­cher­heit als nor­ma­len Bestand­teil des Lebens zu akzep­tie­ren. Dafür hel­fen diese Strategien:


Den­ken in Wahrscheinlichkeiten

Es gibt sel­ten nur eine Wahr­heit – vie­les bleibt dyna­misch. Statt in rich­tig“ oder falsch“ zu den­ken, hilft es, ver­schie­dene Sze­na­rien mit einer gewis­sen Offen­heit zu betrach­ten. Stelle dir Fra­gen wie:

  • Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es noch?
  • Wie wahr­schein­lich ist es, dass eine Annahme sich verändert?
  • Gibt es gute Argu­mente für eine alter­na­tive Sichtweise?

Nicht in Schwarz-Weiß-Mus­tern denken

Die Welt ist kom­plex, und ein­fa­che Lösun­gen sind sel­ten nach­hal­tig. Wenn du dich dabei ertappst, dass du Dinge in Kate­go­rien wie gut/​schlecht“ oder richtig/​falsch“ ein­ord­nest, hin­ter­frage, ob es Zwi­schen­töne gibt.

  • Gibt es eine dritte Option , die du noch nicht bedacht hast?
  • Ist es mög­lich, dass zwei schein­bar wider­sprüch­li­che Ansich­ten gleich­zei­tig wahr sein können?
  • Wo könn­ten Unsi­cher­hei­ten eigent­lich Chan­cen eröffnen?

Bewusst neue Erfah­run­gen suchen

Wer sich regel­mä­ßig in unbe­kannte Situa­tio­nen begibt, trai­niert seine Unsi­cher­heits­kom­pe­tenz. Unser Gehirn hat sich daran gewöhnt, dass Ver­än­de­rung nicht bedroh­lich ist, son­dern Teil des Lebens. Mög­lich­kei­ten, dies zu üben, sind:

  • Eine neue Per­spek­tive ein­neh­men (z. B. eine Dis­kus­sion bewusst aus einer ande­ren Sicht argumentieren).
  • Eine neue Fähig­keit ler­nen, bei der du anfangs nicht gut“ bist – das hilft, deine Anpas­sungs­fä­hig­keit zu steigern.
  • Bewusst Rou­ti­nen bre­chen (z. B. eine andere Stre­cke zur Arbeit neh­men, ein neues Hobby ausprobieren).

Men­tale Beweg­lich­keit trainieren

Unser Den­ken ist oft von ver­trau­ten Mus­tern geprägt – wir nei­gen dazu, Dinge so zu sehen, wie wir es gewohnt sind. Doch in unsi­che­ren Zei­ten ist die Fähig­keit, gedank­lich fle­xi­bel zu blei­ben , beson­ders wert­voll. Sie hilft, sich schnel­ler an Ver­än­de­run­gen anzu­pas­sen, neue Per­spek­ti­ven zuzu­las­sen und kon­struk­tiv mit wider­sprüch­li­chen Infor­ma­tio­nen umzugehen.

Mög­lich­kei­ten, dies zu trainieren:

  • Setze dich gezielt mit Mei­nun­gen aus­ein­an­der, die deine eige­nen wider­spre­chen, ohne sie sofort abzulehnen.
  • Stelle dir vor, du müss­test eine Ent­schei­dung unter völ­lig ande­ren Bedin­gun­gen tref­fen – was würde sich ändern?
  • Erlaube dir, eine Mei­nung oder Hal­tung auch ein­mal zu revi­die­ren, wenn neue Infor­ma­tio­nen hinzukommen.

👉 Kogni­tive Fle­xi­bi­li­tät ist eine der wich­tigs­ten Zukunfts­kom­pe­ten­zen. Sie hilft dir nicht nur, mit Unsi­cher­heit bes­ser umzu­ge­hen, son­dern auch krea­ti­ver, wider­stands­fä­hi­ger und lang­fris­tig gelas­se­ner zu bleiben.

Wie du dein Ner­ven­sys­tem in unsi­che­ren Zei­ten regu­lie­ren kannst

Unsere Gedan­ken kön­nen fle­xi­bel sein – doch oft fühlt sich Unsi­cher­heit nicht nur kogni­tiv , son­dern auch kör­per­lich an. Viel­leicht kennst du das: Ein unru­hi­ger Magen, ange­spannte Schul­tern, ein schnel­ler Puls, wenn du dich in einer unkla­ren Situa­tion befin­dest. Das ist dein Ner­ven­sys­tem, das auf Unsi­cher­heit reagiert.

Hier hilft dir Acht­sam­keit wei­ter. Sie ist kein ruhi­ges Sit­zen im Lotus­sitz“, son­dern eine hoch­wirk­same Methode, um Unsi­cher­heit bewusst wahr­zu­neh­men, ohne sofort in Angst oder Stress zu ver­fal­len. Durch Acht­sam­keit kannst du ler­nen, die kör­per­li­che und emo­tio­nale Reak­tion auf Unsi­cher­heit zu regulieren.

Eine ein­fa­che Übung:

Statt dich sofort mit Gedan­ken wie Was pas­siert als Nächs­tes?“ oder Wie kann ich das Pro­blem lösen?“ zu beschäf­ti­gen, halte kurz inne. Richte deine Auf­merk­sam­keit auf dei­nen Atem. Spüre, wie sich dein Kör­per anfühlt. Diese bewusste Pause kann den Unter­schied machen zwi­schen impul­si­ver Reak­tion und kla­rem Handeln.

Fazit: Unsi­cher­heit bleibt – aber unsere Hal­tung dazu ist veränderbar

Es ist ein natür­li­cher Reflex, sich nach Sicher­heit zu seh­nen – nach kla­ren Ant­wor­ten, sta­bi­len Rah­men­be­din­gun­gen, nach einem Gefühl der Ver­läss­lich­keit im Außen. Doch je mehr wir ver­su­chen, diese äußere Sicher­heit zu erzwin­gen, desto deut­li­cher zeigt sich: Sie exis­tiert nicht in der Form, die wir uns wünschen.

Die Welt bleibt kom­plex, das Leben bleibt unvor­her­seh­bar, und Unsi­cher­hei­ten wer­den uns immer beglei­ten. Doch das bedeu­tet nicht, dass wir ihnen aus­ge­lie­fert sind. Was wir ent­wi­ckeln kön­nen, ist innere Sta­bi­li­tät.Eine Art von

Das erfor­dert eine bewusste Ent­schei­dung: Ler­nen wir, mit Unsi­cher­heit zu leben, ohne dass sie uns lähmt? Oder suchen wir immer wie­der nach fal­scher Gewiss­heit, die uns letzt­end­lich nur noch unsi­che­rer macht?

Innere Sta­bi­li­tät bedeu­tet nicht, dass wir alles im Griff haben oder immer gelas­sen blei­ben. Es bedeu­tet, dass wir uns selbst ver­trauen, auch wenn wir nicht wis­sen, was kommt. Dass wir unser Den­ken fle­xi­bel hal­ten, ohne in Schwarz-Weiß-Mus­tern zu ver­fal­len. Dass wir unsere Werte als Ori­en­tie­rung nut­zen, auch wenn der Weg vor uns noch unklar ist.

Die eigent­li­che Frage ist auch nicht, wie wir Unsi­cher­heit ver­mei­den kön­nen.
Son­dern: Wie ler­nen wir, sie zu tra­gen – ohne dass sie uns aus der Bahn wirft?

Denn genau darin liegt eine der wich­tigs­ten Zukunfts­kom­pe­ten­zen: Nicht von Unsi­cher­heit erdrückt zu wer­den, son­dern mit ihr leben zu kön­nen – und daran zu wachsen.

Infografik: Strategien für innere Stabilität
Portrait Marion Wandke

Marion Wandke

Ich bin Resilienz-Coach, psychologische Beraterin und Expertin für Persönlichkeits­entwicklung mit Fokus auf humanistischer Psychologie und Neurowissenschaften.
Wenn du lernen möchtest, in schwierigen Lebens­situationen deine innere Stärke zu finden und gelassener mit Heraus­forderungen umzugehen, bist du hier genau richtig! Statt allgemeiner Tipps gebe ich dir praxisnahe Methoden an die Hand, die im Alltag wirklich funktionieren.

Mehr über mich und meine Arbeit findest du auf meiner “Über-mich”-Seite.