JA zur Sehn­sucht: Ein Weg­wei­ser zur inne­ren Erfüllung

Sehn­sucht ist ein zutiefst mensch­li­ches Gefühl, das oft ein bit­ter­sü­ßes Emp­fin­den in uns aus­löst. Es stellt sich die Frage: Ist es gut, JA zur Sehn­sucht zu sagen? Oder soll­ten wir uns davor schüt­zen, um nicht in end­lo­sen Gedan­ken­schlei­fen zu versinken?

Sehn­sucht als Spie­gel unse­rer tiefs­ten Bedürfnisse

Wenn wir den Mut auf­brin­gen, uns unse­rer Sehn­sucht bewusst zu stel­len und sie zu erfor­schen, kön­nen wir tief­grei­fende Ein­sich­ten über uns selbst gewin­nen. Sehn­sucht ist ein mäch­ti­ger Leh­rer, der uns offen­bart, was im Leben wirk­lich wich­tig für uns ist. Sie weist uns auf Bedürf­nisse hin, die in uns schlum­mern und mög­li­cher­weise unbe­merkt geblie­ben sind. In der Aus­ein­an­der­set­zung mit unse­rer Sehn­sucht offen­bart sich, was uns im Inners­ten antreibt und wonach wir uns wirk­lich sehnen.

Ver­bit­te­rung ist Sehn­sucht ohne Hoffnung

Die Gefahr des Fest­klam­merns: Wenn Sehn­sucht zum Dau­er­zu­stand wird

Pro­ble­ma­tisch wird Sehn­sucht, wenn sie sich fixiert und an eine bestimmte Per­son, ein Ziel oder einen Gegen­stand gebun­den ist. In sol­chen Fäl­len ris­kie­ren wir, in einer End­los­schleife der Unzu­frie­den­heit gefan­gen zu sein. Wenn wir glau­ben, dass nur diese eine Sache oder die­ser Mensch uns glück­lich machen kann, beob­ach­ten wir viel­leicht, dass die Sehn­sucht auch nach Errei­chen des Ziels den­noch bestehen bleibt. Schlim­mer noch, wir könn­ten uns an etwas klam­mern, das uner­reich­bar ist, und in einen Zustand dau­er­haf­ter Frus­tra­tion gera­ten. . In mei­ner Coa­ching-Pra­xis begegne ich häu­fig Men­schen, die in die­ser Schleife gefan­gen sind und den Weg her­aus nicht finden.

Wenn Hoff­nungs­lo­sig­keit sich breit­macht: Die schlei­chende Gefahr der Verbitterung

Eine der größ­ten Gefah­ren uner­füll­ter Sehn­süchte ist die Ver­bit­te­rung. Sie ent­steht, wenn Sehn­sucht auf Hoff­nungs­lo­sig­keit trifft. Wenn wir das Gefühl haben, dass die Erfül­lung unse­rer Sehn­süchte uner­reich­bar ist, führt dies oft zu einer tie­fen inne­ren Leere. Diese Leere kann uns in einen Zustand der Ver­bit­te­rung trei­ben, in dem Sar­kas­mus, Zynis­mus und ver­let­zen­des Ver­hal­ten die Ober­hand gewin­nen. Wir füh­len uns ent­täuscht, ver­ra­ten und unge­recht behan­delt. Ver­bit­te­rung nährt sich von einem stän­di­gen NEIN zur Rea­li­tät und einem Hadern mit dem, was ist.

Das befrei­ende JA zur Sehnsucht

Um die­sem Teu­fels­kreis zu ent­kom­men, ist es ent­schei­dend, ein JA zur Sehn­sucht zu fin­den. Die­ses JA erlaubt es uns, das NEIN zur Rea­li­tät los­zu­las­sen und unsere Sehn­süchte als Teil unse­res Mensch­seins anzu­neh­men. Ein JA, das uns die Augen öff­net für das, was uns fehlt und trau­rig macht. Ein JA, das die Mög­lich­keit in Betracht zieht, dass unsere Sehn­süchte viel­leicht auf andere Weise erfüllt wer­den kön­nen, als wir es uns ursprüng­lich vor­ge­stellt haben.

Die Sehn­sucht als Weg­wei­ser nutzen

Mit einem bewuss­ten JA zur Sehn­sucht kön­nen wir anfan­gen, kon­struk­tiv mit ihr zu arbei­ten. Hier­bei geht es darum, die tie­fer­lie­gen­den Bedürf­nisse zu erken­nen, die uns antrei­ben. Was steckt wirk­lich hin­ter unse­rem Ver­lan­gen? Wel­che Gefühle und Wün­sche sind damit ver­bun­den? Und vor allem: Wel­che alter­na­ti­ven Wege gibt es, diese Bedürf­nisse zu stil­len? Wenn wir uns die­sen Fra­gen stel­len, wird die Sehn­sucht zu einem Weg­wei­ser, der uns näher an unser inne­res Wesen und unsere Werte bringt.

Sehn­sucht ist nicht der Feind. Sie ist ein Kom­pass, der uns zeigt, wo in unse­rem Leben uner­füllte Bedürf­nisse und tie­fere Wün­sche ver­bor­gen lie­gen. Ein JA zur Sehn­sucht ist des­halb ein JA zu einem tie­fe­ren Ver­ständ­nis und zu einem erfüll­te­ren Leben.

 

Portrait Marion Wandke

Marion Wandke

Ich bin Resilienz-Coach, psychologische Beraterin und Expertin für Persönlichkeits­entwicklung mit Fokus auf humanistischer Psychologie und Neurowissenschaften.
Wenn du lernen möchtest, in schwierigen Lebens­situationen deine innere Stärke zu finden und gelassener mit Heraus­forderungen umzugehen, bist du hier genau richtig! Statt allgemeiner Tipps gebe ich dir praxisnahe Methoden an die Hand, die im Alltag wirklich funktionieren.

Mehr über mich und meine Arbeit findest du auf meiner „Über-mich“-Seite.