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Warum dein Selbst­wert ohne Resi­li­enz insta­bil bleibt – und wie du bei­des stärkst

Die Illu­sion eines sta­bi­len Selbstwerts

Kennst du das? Manch­mal fühlst du dich rich­tig stark und traust dir alles zu – und dann gibt es Tage, an denen du stark an dir zweifelst. 

Du fragst dich viel­leicht: Warum schwankt mein Selbst­wert so sehr, obwohl ich mich doch aktiv mit mei­ner per­sön­li­chen Ent­wick­lung beschäftige?“

Viele Men­schen glau­ben, dass Selbst­wert eine fixe innere Größe ist – ein Gefühl, das man ein­mal sta­bi­li­siert und dann dau­er­haft behält. Doch so funk­tio­niert es nicht. Unser Selbst­wert ver­än­dert sich stän­dig, weil er von psy­chi­schen Pro­zes­sen, unse­rer Wahr­neh­mung und äuße­ren Ein­flüs­sen geprägt wird.

Und genau hier liegt der Haken: Ohne innere Stärke und psy­chi­sche Wider­stands­kraft – also Resi­li­enz – bleibt dein Selbst­wert insta­bil. Das bedeu­tet, dass selbst kleine Her­aus­for­de­run­gen, Kri­tik oder Unsi­cher­hei­ten dich aus dem Gleich­ge­wicht brin­gen können.

  • Icon Marion Wandke

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Die gute Nach­richt? Selbst­wert und Resi­li­enz las­sen sich gemein­sam stär­ken. Wenn du gezielt an bei­den arbei­test, kannst du deine psy­chi­sche Gesund­heit ver­bes­sern, dich lang­fris­tig sta­bi­ler füh­len und mit mehr Lebens­zu­frie­den­heit durchs Leben gehen.

In die­sem Arti­kel erfährst du, warum Selbst­wert ohne Resi­li­enz nicht dau­er­haft sta­bil bleibt – und wie du mit klei­nen, all­tags­taug­li­chen Gewohn­hei­ten (soge­nann­ten Micro-Habits) bei­des nach­hal­tig stär­ken kannst.


Selbst­wert: Warum er schwankt und insta­bil sein kann

Was ist Selbstwert?

Selbst­wert beschreibt, wie du dich selbst siehst und bewer­test – ob du dich für wert­voll hältst oder an dir zwei­felst. Ein gesun­des Selbst­wert­ge­fühl gibt dir das Gefühl, dass du es wert bist, geliebt, aner­kannt und respek­tiert zu wer­den. Doch die­ses Gefühl ist nicht immer stabil.


Die Selbst­wert-Falle: Warum viele Ansätze nicht ausreichen

Viele Men­schen ver­su­chen, ihren Selbst­wert zu stär­ken, indem sie:

  • Posi­tive Affir­ma­tio­nen nut­zen („Ich bin gut genug“),
  • Ver­gan­gene Erfolge reflek­tie­ren,
  • Sich mehr Selbst­liebe bei­brin­gen wol­len.

Diese Ansätze kön­nen kurz­fris­tig hel­fen, doch oft bleibt der gewünschte Effekt aus. Warum? Weil Selbst­wert kein sta­ti­sches Gefühl ist. Selbst wenn du dich heute selbst­be­wusst fühlst, kann ein nega­ti­ves Erleb­nis – eine Kri­tik, ein Feh­ler oder eine Ableh­nung – dein Selbst­wert­ge­fühl mor­gen wie­der ins Wan­ken brin­gen. Ohne eine sta­bile innere Basis wird dein Selbst­wert durch äußere Ein­flüsse beein­flusst und bleibt anfäl­lig für Schwankungen.


Der wahre Grund für Selbstwert-Schwankungen

Dein Selbst­wert ist eng mit dei­nen Emo­tio­nen, dei­ner Stress­ver­ar­bei­tung und dei­ner Selbst­wirk­sam­keit verbunden.

  • Wenn du Kri­tik bekommst:
    Ohne innere Wider­stands­kraft fühlst du dich per­sön­lich ange­grif­fen.
    👉 Mit Resi­li­enz reflek­tierst du die Kri­tik und kannst sie kon­struk­tiv nut­zen.
  • Wenn du einen Feh­ler machst:
    Ohne innere Sta­bi­li­tät nimmst du Feh­ler als Beweis für dein Ver­sa­gen.
    👉 Mit Resi­li­enz erkennst du, dass Feh­ler zum Ler­nen gehören.
  • Wenn du Ableh­nung erfährst:
    Ohne eine gefes­tigte Selbst­wahr­neh­mung suchst du Bestä­ti­gung im Außen.
    👉 Mit Resi­li­enz weißt du, dass andere Men­schen nicht dei­nen Wert bestimmen.

👉 Ohne innere Wider­stands­kraft bleibt dein Selbst­wert von äuße­ren Umstän­den abhän­gig – und das macht dich ver­letz­lich. Doch die gute Nach­richt ist: Selbst­wert lässt sich stär­ken, wenn du gleich­zei­tig deine Resi­li­enz aufbaust.


Die unsicht­bare Ver­bin­dung: Warum dein Selbst­wert Resi­li­enz braucht

Resi­li­enz als psy­chi­scher Puffer

Du besitzt eine innere Wider­stands­kraft – deine Resi­li­enz. Sie hilft dir, mit Rück­schlä­gen, Stress und Unsi­cher­hei­ten umzu­ge­hen, ohne dass dein Selbst­wert jedes Mal ins Wan­ken gerät.

Stell dir dei­nen Selbst­wert wie einen Turm aus Bau­klöt­zen vor:

  • Ohne Resi­li­enz ist der Turm insta­bil – schon ein klei­ner Stoß (z. B. Kri­tik oder Unsi­cher­heit) bringt ihn ins Wanken.
  • Mit Resi­li­enz wird der Turm sta­bi­li­siert – selbst wenn ein Klötz­chen fehlt, bleibt er stehen.

Resi­li­enz wirkt wie ein psy­chi­scher Schutz­fak­tor, der dich davor bewahrt, dass jede Her­aus­for­de­rung dein Selbst­bild erschüttert.

Selbst­wert ohne Resi­li­enz ist wie Glas – zerbrechlich

Ein Bei­spiel aus dem Alltag: 

Per­son 1 ist nicht beson­ders wider­stands­fä­hig (wenig resilient):

  • Sie macht einen Feh­ler, schämt sich und denkt: Typisch ich, ich bin ein­fach zu blöd!“.
  • Sie kri­ti­siert sich inner­lich und fühlt sich tage­lang schlecht.

Per­son 2 hat viel an ihrer Resi­li­enz gearbeitet:

  • Macht den­sel­ben Feh­ler, denkt aber: Okay, da habe ich nicht auf­ge­passt, Was kann ich dar­aus ler­nen und es beim nächs­ten Mal bes­ser machen?“
  • Sie reflek­tiert die Situa­tion und ent­wi­ckelt sich wei­ter – ohne an ihrem Wert zu zweifeln.

👉 Der Unter­schied? Resi­li­enz gibt dir die Fähig­keit, deine Emo­tio­nen zu regu­lie­ren und Rück­schläge als Teil des Wachs­tums zu sehen.

Warum Resi­li­enz die Basis für einen sta­bi­len Selbst­wert ist

Ohne eine innere Wider­stands­kraft bleibt dein Selbst­wert von äuße­ren Umstän­den abhän­gig – und das macht dich verletzlich. 

Mit Resi­li­enz stärkst du deine Selbst­ak­zep­tanz und kannst auch mit Her­aus­for­de­run­gen gelas­se­ner umgehen.

👉 Resi­li­enz bedeu­tet nicht, dass du keine nega­ti­ven Emo­tio­nen mehr hast – son­dern dass du lernst, sie zu regu­lie­ren, anstatt dich von ihnen über­wäl­ti­gen zu lassen.


Wie Micro-Habits dei­nen Selbst­wert und deine Resi­li­enz gleich­zei­tig stärken

Viele Men­schen trai­nie­ren Selbst­wert und Resi­li­enz getrennt – dabei las­sen sie sich per­fekt kom­bi­nie­ren. Mit klei­nen täg­li­chen Gewohn­hei­ten (Micro-Habits) kannst du bei­des gleich­zei­tig stärken.

Drei Mini-Übun­gen für dei­nen Alltag

Rea­li­täts­check bei Selbstzweifeln

Schreibe dir auf: Was ist wirk­lich pas­siert – und was inter­pre­tiere ich nur?

Nimm dazu ein Blatt und teile es in vier Bereiche.

  • Bereich 1: Beschreibe, was wirk­lich pas­siert ist.
    Schreibe nur das auf, was ein frem­der und objek­ti­ver Beob­ach­ter auch sagen würde.
    Bei­spiel:
    Der Kol­lege X hat in der Bespre­chung Kri­tik an mei­ner Prä­sen­ta­tion geäu­ßert. Er sagte, dass er sie unüber­sicht­lich fand.
  • Bereich 2: Schreibe auf, wie du es ganz sub­jek­tiv emp­fun­den hast.
    Bei­spiel:
    Immer kri­ti­siert X an allem herum, was ich mache. Soll er es doch beim nächs­ten Mal sel­ber machen!
  • Bereich 3: Schreibe auf, was auf der Sach­ebene objek­tiv gesagt wurde.
    Ist da viel­leicht etwas dran?
    Bei­spiel:
    Unüber­sicht­lich heißt doch, dass ein Zuhö­rer, der das Thema weni­ger gut kennt, den roten Faden nicht sieht. Viel­leicht sind es ja zu viele oder zu wenige Infor­ma­tio­nen oder die Rei­hen­folge ist nicht ganz logisch. Ich schaue mir das noch­mals genauer an.
  • Bereich 4: Schreibe auf, was emo­tio­nal bei dir pas­siert ist.
    Bei­spiel:
    Ich habe mich vor­ge­führt gefühlt. Ich habe mich geschämt und war ver­letzt. Ich habe X diese Bemer­kung übel genom­men. Ich habe das Gefühl, dass er immer auf mir herumhackt.

👉 Diese Übung hilft dir, deine Gedan­ken zu sor­tie­ren und her­aus­zu­fin­den, was wirk­lich stimmt und was nur deine eigene Wahr­neh­mung ist.

Mini-Refle­xion am Abend

Unser Gehirn merkt sich Miss­erfolge oft bes­ser als Erfolge. Dadurch neh­men wir unsere Fort­schritte nicht bewusst wahr – und unter­schät­zen uns selbst.

  • Nimm dir jeden Abend 2 Minu­ten Zeit und beant­worte diese Frage:
    Wel­che eine Sache habe ich heute geschafft, die mir schwer­ge­fal­len ist?“

    Bei­spiel:
    Es fällt mit schwer, in einer Runde meine Mei­nung zu sagen. Heute habe ich es getan.“
    Ich habe mich geär­gert, wollte aber bewusst ruhig blei­ben – und es hat geklappt.“

👉 Diese Übung hilft dir, deine Gedan­ken zu sor­tie­ren und her­aus­zu­fin­den, was wirk­lich stimmt und was nur deine eigene Wahr­neh­mung ist.

Selbst­stär­ken­der Körperanker

Deine Kör­per­hal­tung beein­flusst direkt, wie du dich fühlst. Fühlst du dich unsi­cher oder ange­spannt? Dann kannst du mit einer bewuss­ten Bewe­gung ein Gefühl von Sta­bi­li­tät und Selbst­si­cher­heit aktivieren.

  • Wähle eine kleine Bewe­gung oder Hal­tung, die du bewusst mit inne­rer Stärke ver­bin­dest, z. B.:
    🔸Hände auf das Herz legen und tief durch­at­men
    🔸Schul­tern zurück­neh­men und auf­recht ste­hen
    🔸Eine feste, ruhige Hand­be­we­gung als Anker nutzen
  • Wende diese Bewe­gung immer dann an, wenn du dich unsi­cher oder ner­vös fühlst.
    Durch die Wie­der­ho­lung ver­bin­det dein Gehirn auto­ma­tisch diese Hal­tung mit einem siche­ren, sta­bi­len Gefühl.

👉 Diese Übung hilft dir, dich in her­aus­for­dern­den Momen­ten sofort zu zen­trie­ren und dein inne­res Gleich­ge­wicht bewusst zu aktivieren.

Fazit: Selbst­wert ist nicht statisch

  • Dein Selbst­wert bleibt nur dann sta­bil, wenn du auch deine Resi­li­enz stärkst.
  • Resi­li­enz hilft dir, mit Her­aus­for­de­run­gen so umzu­ge­hen, dass dein Selbst­wert nicht ins Wan­ken gerät.
  • Mit klei­nen, all­tags­taug­li­chen Gewohn­hei­ten kannst du bei­des gleich­zei­tig stär­ken und lang­fris­tig eine innere Sta­bi­li­tät aufbauen.
a tree growing on a cliff

Du möch­test mehr über Resi­li­enz erfahren?

Was macht Men­schen wider­stands­fä­hig? Wie kannst du deine innere Stärke gezielt auf­bauen? In die­sem Arti­kel erfährst du alles Wich­tige über Resi­li­enz – von den wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen bis zu pra­xis­na­hen Stra­te­gien für den All­tag und mein Modell der 7 Bau­steine der Resilienz”.

👉 Resi­li­enz ver­ste­hen und stär­ken: Alles, was du wis­sen musst 

Portrait Marion Wandke

Marion Wandke

Ich bin Resilienz-Coach, psychologische Beraterin und Expertin für Persönlichkeits­entwicklung mit Fokus auf humanistischer Psychologie und Neurowissenschaften.
Wenn du lernen möchtest, in schwierigen Lebens­situationen deine innere Stärke zu finden und gelassener mit Heraus­forderungen umzugehen, bist du hier genau richtig! Statt allgemeiner Tipps gebe ich dir praxisnahe Methoden an die Hand, die im Alltag wirklich funktionieren.

Mehr über mich und meine Arbeit findest du auf meiner “Über-mich”-Seite.